Chor und Stubenmusik
Das Weihnachtskonzert des Gesangvereins
Köndringen begeisterte die Gäste (von Hans-E. Meidhof aus der Badischen Zeitung)
TENINGEN-KÖNDRINGEN. Es entspricht einer langgeübten Praxis und einer guten Tradition, dass der Gesangsverein Köndringen zu seinem Weihnachtskonzert musikalische Gäste einlädt. In diesem Jahr hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Ein Weihnachtskonzert mit der Schwarzwälder Stubenmusik St. Peter, mit einer Gastsängerin und einem Gastverein.
Mit einem anspruchsvollen Programm begeisterte der Männergesangverein Köndringen
unter der Leitung von Olga Endewardt die Besucher in der evangelischen Kirche, in der selbst die beiden Emporen gut besetzt waren. Zu Beginn erfreute der Männerchor mit eingängigen Weihnachtsliedern,
präzise dirigiert von Olga Endewardt. Ein kleines Schmankerl war das Gitarren-Solo von Thomas Ruppel in dem Weihnachtslied "Das
Paradies" von Manfred Bühler, präzise gespielt und gesanglich unterstützt vom Männerchor, das mit starkem Beifall belohnt wurde.
Gespannt waren die Zuhörer auf die fünf Interpreten der Schwarzwälder Stubenmusik aus St. Peter. Die 1983 gegründete Gruppe steht in der Tradition der echten alten Volksmusik, wie Gründungsmitglied
Johannes Weiermann (Violine) verriet, und pflegt hauptsächlich Tanzbodenweisen des ländlichen Raums, Hirtenmelodien und
Instrumentalsätze Süddeutschlands und des Alpenraums. Mit Instrumenten wie der Diskantzither (Kathrin Kohout), Gitarre (Carola
Schwär), Klarinette (Christoph Wirz) und Kontrabass (Stefan Stange) praktizieren sie eine ursprüngliche, klangvolle
Aufführungsweise ohne elektronische Unterstützung. Stücke wie Landler aus Bozen, Weiler Menuett oder Hirtabuam-Boarischer brachten eine bodenständig-anheimelnde Besinnlichkeit in das hohe
Kirchenschiff mit seiner guten Akustik, wie sie oft früher beim Musizieren im häuslichen Kreis entstand. Es waren fünf Könner ihres Fachs.
In "Ein Lied lasst jetzt uns singen" wirkten
der Männerchor mit eindrucksvollem Gesangssolo von Thomas Beck und Franz Hügle sowie gut abgestimmt das Quintett der Stubenmusik zusammen. Mezzosopranistin Alies
Mack, die den Kinderchor Lollipop und den Jugendchor Jukebox des Gesangvereins leitet, ließ es sich nicht nehmen, in zwei Liedern mit Chorunterstützung mit ihrer schönen, eindringlichen Stimme
einen Höhepunkt des Konzertabend zu setzen; am Piano Elena Tarnopolskaja. Herzlicher Beifall war der Lohn.
In einem weiteren Intermezzo setzten die Stubenmusiker mit dem "Hausenhofner Menuett" und dem Landler aus dem Passeiertal weitere Höhepunkte mit der Interpretation alpenländischer Musik, die sich
harmonisch in den Abend einfügte. Verstärkt durch zwölf Gastsänger, die Vitalisten der Chorgemeinschaft Bad Krozingen, gewann der Männerchor an Fülle und Konstanz in "Gospodi pomiluj" mit dem klaren
kräftigen Baritonsolo von Thomas Beck, dem "Es wird schon gleich dunkel", eine Melodie aus Tirol nach einem Satz von Olga Endewarth, folgte. "Still ist die Nacht" von Robert Pappert brachte ein
Klangerlebnis mit den Männerstimmen der beiden Chöre und den anheimelnden Klängen der Stubenmusik. Zwei Zugaben waren Pflicht, in einem gemeinsamen Auftritt war der Alpenjodler "Dio-diri" zu hören
und das Lied "Stille Nacht", dem sich die Zuhörer anschlossen. Minutenlanger Beifall beendete einen hochwertigen musikalischen Abend.